RISC: Bessere Diagnose und Behandlung bei Hirntumoren

Forschungsprojekt nARvibrain erleichtert Prozedere der Tumorentfernung

Foto einer Operation am Gehirn
© FH JOANNEUM GmbH & Medizinische Universität Graz

Ein Hirntumor stellt eine erhebliche Belastung dar und zieht viele diagnostische und therapeutische Maßnahmen nach sich. Im Projekt nARvibrain wird nun ein digitales Assistenzsystem für die Diagnose und Behandlung von Patient:innen entwickelt.

Die wichtigste Therapieform ist die Operation, wobei sowohl die Lage des Tumors als auch die umliegenden Hirnregionen berücksichtigt werden müssen, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen. Denn das Ziel ist eine größtmögliche Entfernung des Tumorgewebes bei gleichzeitiger Erhaltung der essenziellen neurologischen Funktionen. Hier setzt das von RISC Software GmbH koordinierte Projekt nARvibrain an, bei dem Forscher:innen der Med Uni Graz das medizinische Know-how einbringen.

Diagnose Hirntumor: Operation als wichtigste Behandlungsmethode

Vor einer möglichen Tumorentfernung werden routinemäßig Informationen aus der multimodalen Bildgebung und aus funktionellen Tests erhoben und dank moderner Operationstechniken ist der Eingriff mittlerweile mit einem wesentlich geringeren Risiko verbunden als früher.

Augmented Reality soll Hirntumordiagnostik und -behandlung verbessern

Um die Hirntumordiagnostik und -behandlung zu verbessern, macht sich das Projekt nARvibrain die erweiterte Realität (englisch: Augmented Reality) zunutze. Der Eckpfeiler ist die Entwicklung einer ganzheitlichen digitalen Darstellung einer Patientin bzw. eines Patienten. Dieses digitale Patient:innenmodell repräsentiert alle relevanten strukturellen und funktionellen Bilddaten, Testergebnisse und Simulationsergebnisse. Es wird eine semi-automatische, KI-gestützte Bildverarbeitungspipeline entwickelt, die medizinische Bilddaten in maßgeschneiderten Input für Augmented-Reality-Rendering-, Simulations- und Prognosepakete umwandelt. Davon sollen sowohl Mediziner:innen in ihrer täglichen klinischen Praxis als auch Studierende im Rahmen ihrer medizinischen Ausbildung und nicht zuletzt die Patient:innen profitieren.

„Im Rahmen des Forschungsprojekts wird das moderne Neuronavigationssystem CORTEXPLORER des Projektpartners cortEXplore GmbH erweitert, sodass neben einer präzisen Positionsbestimmung der Stimulationsinstrumente auch quantitative Aufzeichnungen der Verhaltensreaktionen ermöglicht werden. Insgesamt können dadurch sämtliche Testungen vor dem chirurgischen Eingriff präziser und schneller durchgeführt und so die Behandlungsergebnisse und Patient:innensicherheit erhöht werden“, beschreibt Isabell Ganitzer von RISC Software GmbH eine wesentliche Zielsetzung.

Das Forschungsprojekt mit einer Laufzeit von 36 Monaten wird im Rahmen der Förderausschreibung „IKT der Zukunft“ von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit rund 1,3 Mio. Euro gefördert.

Weitere Projektdetails auf der Webseite von RISC Software