SCCH: QuantumReady – die Verschränkung mit der Zukunft
12. April 2023
Quantencomputer haben das Potenzial die digitale Welt zu revolutionieren. Dass sich die Technologie rasch von der Grundlagenforschung in Richtung industrieller Nutzung entwickelt, zeigen bereits erste vielversprechende Anwendungen. Damit Österreichs Wirtschaft frühzeitig mit dieser Hochtechnologie experimentieren und von ihr profitieren kann, wurde im Jänner 2023 das wegweisende Projekt QuantumReady gestartet.
Von den im Projekt gesammelten Erfahrungen und erprobten Lösungsansätzen sollen möglichst viele Firmen profitieren, in erster Linie dabei KMU. Mit Fokus auf diese Zielgruppe wird untersucht, wie ein Problem charakterisiert werden muss, um von Quantum Computing zu profitieren, welche Faktoren für eine effiziente Umsetzung berücksichtigt werden müssen, welche Quantum-Computing-Plattformen sich am besten eignen und wie erste Lösungsansätze durch Simulation und Implementierung auf realen Quantenrechnen erprobt werden können, um die tatsächlich erreichbaren Vorteile gegenüber klassischen Algorithmen auch zu quantifizieren.
Forschungsinfrastruktur für Quantum-Anwendungen
Im Projekt QuantumReady arbeitet das SCCH zusammen mit der Johannes Kepler Universität Linz an verschiedenen industriellen Anwendungsfällen der Projektpartner ESS Engineering Software Steyr/OÖ sowie HAKOM Time Series GmbH Wien. Untersucht werden ausgewählte Problemstellungen aus den Bereichen Simulation, Optimierung und Zeitreihenvorhersagen. Die erarbeiteten Lösungsansätze und Algorithmen werden mit Unterstützung der QMware Austria GmbH auf realen Quantenrechnern implementiert. Um die verschiedenen Lösungsvorschläge zu testen, baut das SCCH gemeinsam mit der QMware Austria GmbH für das Projekt auch eine leistungsstarke Rechner-Infrastruktur auf. Das SCCH stellt dazu den Zugang zum hauseigenen High-Performance-Computing-Cluster (basierend auf einem HPE Apollo 6500 gen10 plus System) bereit. Dieser erlaubt Quantum-Schaltkreise zu simulieren und so verschiedene Implementierungen von Quantum-Algorithmen zu testen - noch bevor diese auf realen Quantencomputern ausgeführt werden. So können Lösungsansätze rasch auf ihre Praxistauglichkeit untersucht werden
In diesem 3-jährigen Kooperationsprojekt arbeiten Forscher:innen des Software Competence Center Hagenberg (SCCH) gemeinsam mit Quanten-Informatiker:innen der Johannes Kepler Universität Linz und den Industriepartnern ESS Engineering Software Steyr GmbH, HAKOM Time Series GmbH sowie QMware Austria GmbH zusammen.
Gefördert wird das Projekt von Quantum Austria, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), über die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG.