Geballte Kompetenz im Bereich der Kreislaufwirtschaft
Forschung an innovativen Lösungen
13. Juli 2021
Rohstoffe effizient nutzen, die Umwelt schonen und die Produktivität erhöhen – ein wichtiger Schlüsselfaktor für eine nachhaltige Wirtschaft ist die Kreislaufwirtschaft. Im Zuge der Förderausschreibung wird im UAR Innovation Network gemeinsam mit Wirtschaft und Industrie an innovativen Lösungen geforscht.
Eiskalt zerkleinern
Verschmutzung und Sortenunreinheit sind große Herausforderungen beim Recyclen. Bei der kryogenen Vermahlung können Werkstoffverbunde mit flüssigem Stickstoff bei -196 Grad Celsius zerkleinert und durch unterschiedliche Versprödung der Stoffe sortenrein getrennt werden. Dieses Verfahren wird im Projekt „KryoReIF“ unter der Leitung des Leichtmetallkompetenzzentrums Ranshofen (LKR) an Kunststoff-Mehrschichtfolien und Metallabfällen erforscht - gemeinsam mit TCKT und der SYNRON GmbH.
Folien im Kreislauf
Verpackungsfolien haben einen großen Anteil am Kunststoffabfall – vom Restmüll über den Gelben Sack bis zu Gewerbe- und Baustellenabfällen. An die Vielfalt und oft starke Verschmutzung muss der Recyclingprozess angepasst werden. Das Competence Center CHASE forscht im Rahmen des Projekts „FolienKreislauf2030“ mit den Projektpartnern daran, mehr Folienabfälle für Recyclingunternehmen verwertbar zu machen und so die Recyclingquote zu erhöhen.
Neue Fasern aus Alttextilien
Rund 10.000 Tonnen Textilabfälle werden jährlich in Österreich verbrannt – Mischtextilien sind nämlich nicht recyclingfähig. Ein neues Verfahren soll diese auftrennen können. Die Fasern können dann wieder zu einem Textil aufbereitet werden. Unter der Leitung des Transfercenters für Kunststofftechnik (TCKT) arbeiten Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen – von der Sammlung bis hin zur Textilherstellung. An dem Projekt „EnzATex“ sind aus dem UAR Innovation Network auch PROFACTOR und Wood K plus beteiligt.
Vom Schaumstoffabfall zum Reifen
Gemischte Schaumstoffabfälle wie Matratzen, Polstermöbel oder Automobilauskleidungen sind schwer wiederzuverwerten – die stoffliche Trennung ist aufwendig und das Material muss sehr rein sein. Gemeinsam mit Eurofoam erforschen CHASE und TCKT im Rahmens des Projekts „HTC-PUR- Extrusion“ ein neues Verfahren zur Auftrennung der Schaumstoffabfälle in Öl, Gas und Koks. Diese Rohstoffe sollen in der chemischen Industrie und als Ersatz für Industrieruß bei der Herstellung von Reifen, Gummi und Farbpasten zum Einsatz kommen.