Starke Impulse in der Medizintechnik durch Digitalisierung

Eine Projektion einer stilisierten Weltkugel, die von medizinisch bezogenen Icons verziert wird. Im Hintergrund stehen zwei Personen in Ärztekitteln und mit Stethoskop die ein Tablet in der Hand halten .
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Mit dem Fördercall „Digital Health - The Digital Patient Journey“ setzt Oberösterreich einen weiteren Meilenstein im Bereich der Medizintechnik. Insgesamt wurden sieben Projekte ausgewählt, für die 3 Millionen Euro Landes-Fördermittel bereitgestellt werden. Das UAR Innovation Network ist bei den Projekten wieder stark vertreten: LIFEtool leitet das Projekt IntegraMouse AIR, SCCH ist an insgesamt drei Projekten beteiligt und RISC Software treibt mit einer Projektbeteiligung die Forschung an Tools für die komplexe Neurochirurgie weiter voran.

Das Land Oberösterreich verfolgt aktiv das Ziel, sich international als Kompetenzregion für Anwendungen an der Schnittstelle Mensch/Maschine zu positionieren. Welchen Nutzen solche technischen Innovationen bringen können, zeigt das Projekt IntegraMouse Air, geleitet von LIFEtool gemeinnützige GmbH. Gemeinsam mit den Partnern – dieEntwickler Elektronik GmbH, Haratech GmbH und Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH) – wird ein intuitiv mit dem Mund zu bedienendes Assistenzsystem entwickelt, das es Menschen mit einer Querschnittslähmung ermöglicht, selbstbestimmt am sozialen und beruflichen Leben teilzuhaben. Darüber hinaus können sie – unterstützt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz – die Atemmuskulatur effektiv individuell trainieren. Eine schlechte Atemmuskulatur ist in schweren Fällen einer Querschnittslähmung ein massives gesundheitliches Problem und weiterhin die Haupttodesursache bei betroffenen Patient:innen.

SCCH ist zudem an zwei weiteren Projekten beteiligt. Unter der Leitung der blockhealth GmbH soll unter dem Titel „Focus on Patient“ der Grundstein für ein digitales System gelegt werden, das Patient:innen aktiv in den gesamten Behandlungsprozess einbindet. Gleichzeitig soll ein fachübergreifender Datenzugang für die effektive Zusammenarbeit zwischen Ärzt:innen, Therapeut:innen und Pflegekräften ermöglicht werden. So soll ein ganzheitlicher Ansatz in der Gesundheitsversorgung – von der Prävention über die Therapie bis hin zur Nachsorge – erreicht werden. Das Projekt NUDOCU unter der Leitung der Solgenium OG soll Pflegepersonal von zeitaufwendigen Dokumentationsaufgaben entlasten – bei gleichzeitiger Steigerung der Informationsqualität. Bei diesem innovativen Ansatz kommen Human Activity Recognition (HAR) und Künstliche lntelligenz (Kl) zum Einsatz. So soll eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege sowie bei der zielgerichteten Versorgung von Patient:innen erreicht werden.

Die RISC Software GmbH ist als wissenschaftlicher Partner in dem Projekt ARES unter der Projektleitung von eulerian-solutions e.U. beteiligt. Damit wird eine bereits erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des Leitprojekts Medusa fortgesetzt. In diesem Innovationsvorhaben soll ein Software-Tool entwickelt werden, das durch den Einsatz von Simulationsmethoden die Einschätzung des Risikos von Rupturen (Rissen) von zerebralen Aneurysmen unterstützt. In die Entwicklung sind Neurochirurg:innen des Kepler Universitätsklinikums eingebunden. Mit erfolgreichem Projektabschluss soll das Tool im Klinikalltag zum Einsatz kommen.

Wir gratulieren den Forschungszentren aus dem UAR Innovation Network sowie allen Beteiligten und wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung der Projekte!