TCKT: Mischtextilien im Kreislauf

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Neben den Anstrengungen Richtung Sammlung und Sortierung birgt das Recycling von Textilien eine weitere große Herausforderung: Mischtextilien. Sie bestehen aus mehreren Fasertypen. Mit derzeitigen Technologien ist ein effizientes Recycling nicht möglich. Es braucht innovative Technologien, die weit über den aktuellen Stand der Technik hinausgehen.

Hier setzt das Projekt „EnzATex“ (Enzymatische Aufarbeitung und Recycling von Textilabfällen) an. Mithilfe von Enzymen sollen Textilien in ihre Bestandteile zerlegt werden. Der Fachbegriff für das Kernstück des Prozesses lautet „enzymatische Hydrolyse“. So werden die in jeweils geringen Anteilen vorhandenen Komponenten aus dem Fasergemisch abgetrennt. Damit kann das verbleibende Polymer rückgewonnen und zu Recycling-Faser verarbeitet werden.

Damit dieser komplexe Prozess in Zukunft effizient funktionieren kann, decken die Projektpartner die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Sammlung und Sortierung der Textilien über die Zerkleinerung und Aufbereitung bis hin zum Recycling, der Faser- und Textilherstellung und der Veredelung. Neben Unternehmen wie LAVU, i-RED, EREMA, Lenzing, IFG Asota, Linz Textil, TIGER wirken gleich mehrere Forschungszentren aus dem UAR Innovation Network mit: TCKT, Wood K plus und PROFACTOR.

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DIin Doris Ostner, TCKT
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DIin Doris Ostner vom Transfercenter für Kunststofftechnik befasst sich im Zuge ihrer Dissertation mit dem chemisch-mechanischem Recycling von gemischten Textilabfällen.

„Es fallen jährlich große Mengen an Textilabfällen an. Davon wird nur ein Teil getrennt gesammelt und wiederverwendet, der Rest wird deponiert oder verbrannt. Damit man diese Textilien auch werkstofflich recyceln kann, muss die Kleidung erst nach Materialien getrennt werden. Dann können die Kleidungsstücke wieder je nach Faserrohstoff unterschiedlich weiterverarbeitet werden. Vor allem Mischgewebe aus Natur- und Kunstfaser sind für bestehende Prozesse aber ein Problem.  Ziel der Forschung ist es, den Polyester aus Baumwoll-Polyester-Mischungen zu gewinnen und gemeinsam mit reinen Kunstfaser-Textilen zu neuen Fasern zu verarbeiten. Damit kann die Rohstoff-aufwändige Erzeugung von Neuware vermieden werden."