28. April 2017

Upper Austrian Research @ Hannover Messe 2017

Die HANNOVER MESSE ist der globale Hotspot für Industrie 4.0, bei dem auch Oberösterreichs außeruniversitäre Forschung heuer bereits zum fünften Mal erfolgreich vertreten war. Am Messestand der Upper Austrian Research GmbH (UAR), der Leitgesellschaft für Forschung des Landes OÖ, präsentierten acht oberösterreichische Forschungsunternehmen ihre High-Tech Lösungen im Bereich Industrie 4.0 einem breiten, internationalen Publikum.

„Um als innovativer Industriestandort im digitalen Wettlauf ganz vorne mit dabei zu sein und langfristig zu bleiben, ist Innovation die beste – wenn nicht sogar die einzige – Antwort“, sagt DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA, Geschäftsführer der UAR. „Die oberösterreichischen Forschungsunternehmen leisten einen enormen Betrag dazu und stehen Wirtschaft und Industrie als kompetente Partner bei ihren Innovationsvorhaben zur Seite“, ergänzt Enzenhofer.

Die Linz Center of Mechatronics GmbH (LCM), an der die UAR beteiligt ist, wurde heuer für den begehrten Hermes Award 2017 nominiert. Das verdeutlicht sehr eindrucksvoll die hohe Kompetenz und Innovationskraft der OÖ Forschungsunternehmen. Nominiert wurde LCM für die Entwicklung eines digitalen Zwillings für einen vollautomatisierten Blech-Biegeautomaten der Firma Salvagnini Maschinenbau GmbH. Digitale Zwillinge sind detaillierte Echtzeit-Simulationsmodelle von Anlagen, welche parallel zum Realbetrieb mitgerechnet werden. Die Technologie verfügt über die automatische Materialerkennung MAC 2.0. Diese erfasst die Materialparameter automatisch und passt den Biegeprozess entsprechend an. Damit wird bereits Losgröße 1 auf Anhieb exakt gefertigt.

Auch erstmalig auf der Hannover Messe Industrie präsentiert wurde eine Datenbrille, die Fachkräfte bei den komplexen Arbeitsschritten beim Schweißen unterstützt. Dieses Augmented Reality-System wurde von SCCH gemeinsam mit einem OÖ Industriebetrieb entwickelt. Die Arbeitsschritte beim Schweißen sind höchst komplex, müssen manuell durchgeführt werden und erfordern höchste Genauigkeit. Die Datenbrille liefert während des Arbeitsvorgangs alle erforderlichen Informationen zum Material und gibt zudem detaillierte Anleitungen zu den Arbeitsschritten. Darüber hinaus können die Einstellungen des Schweißgeräts mittels Kopfbewegung vorgenommen werden. Die Fachkräfte haben damit stets die Hände frei für die Arbeit.

Über diese Beispiele hinaus gab es noch viele weitere innovative Lösungen am UAR-Stand zu besichtigen:
intelligente Assistenz-Roboter, die ein enormes Maß an Flexibilität bieten, neue Methoden für Predictive Analytics und Predictive Maintenance, die es erlauben, Prozesse und Wartungsstrategien zu optimieren, moderne Verfahren für eine zerstörungsfreie Qualitätssicherung, innovative Materialien im Bereich Metall und Kunststoff sowie neue Herstellungsverfahren und Recycling-Methoden.

Eine Kooperation mit dem Ars Electronica Futurelab aus Linz sorgte mit dem „Shadowgram“ für ein interaktives Highlight als Publikumsmagnet am Messestand. Die Standbesucher/innen konnten von sich Schattenbilder erstellen lassen, die live mit einem Vinyl-Cutter zugeschnitten wurden. Diese wurden dann – gemeinsam mit den persönlichen Überlegungen zu den ausschlaggebenden Technologietrends in der Industrie – auf der Industrie 4.0 Messewand angebracht. Während der Messetage entstand so ein lebendiges Zukunftsbild der Industrie, das als Trendbarometer betrachtet werden kann.

©: UAR / Iris Klöpper